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Carlos Condit ist neuer Interimsweltmeister im Weltergewicht

Werdum feiert erfolgreiches Comeback, Koscheck besiegt Pierce knapp. Hier findet ihr alle wesentlichen Informationen zu UFC 143 aus Las Vegas, Nevada.

Viele Beobachter freuten sich bereits auf einen Kampf zwischen Georges St. Pierre, amtierender Weltmeister im Weltergewicht, und dem Strikeforce Weltergewichtschampion Nick Diaz. Doch um dieses brisante Duell zustandezubringen, musste Diaz erst den Interimstitelkampf bei UFC 143 gewinnen, welcher aufgrund von St. Pierres Knieverletzung angesetzt worden war. Dies gelang ihm jedoch nicht, denn sein Gegner Carlos Condit zeigte fünf Runden lang eine taktisch kluge Leistung, am Ende derer er zum einstimmigen Punktsieger und somit zum Interimsweltmeister im Weltergewicht erklärt wurde.

Diaz war von Beginn an der Aggressor, aber Condit ließ sich nicht von ihm am Käfig stellen, sondern er verteidigte sich mit Lowkicks und seinem Jab und wich zur Seite hin aus. Im Verlauf der fünf Runden gelang es Diaz nur ein einziges Mal, Condit den Weg abzuschneiden und ihn mit einer Barrage an Körpertreffern einzudecken.

Diaz traf immer mal wieder mit Links-Rechts-Kombinationen, aber Condit konterte mit Kicks und Schlägen zum Körper. In der dritten Runde wurden die Schlagwechsel offener und beide erzielten einige Treffer.

In Runde vier fand Diaz nach wie vor keine Antwort auf Condits exzellente Beinarbeit und Meidbewegungen. Er versuchte es mit einem Takedown, scheiterte aber an Condits guter Balance. Condit hingegen blieb seiner Taktik treu und attackierte Diaz mit Lowkicks, Kicks zum Kopf und Körper und Konterschlägen.

Auch in der letzten Runde gelang es Diaz nicht, Condit im Stand ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Eine Minute vor Schluss wurde es aber noch einmal gefährlich, als Diaz Condit auf die Matte zog und die Back Mount einnahm. Die Zeit arbeitete gegen Diaz, und so setzte er zwar zum Rear Naked Choke, doch Condit ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen und widerstand bis zum Ende dem Aufgabegriff von Diaz.

Nach den fünf Runden werteten die Punktrichter den Kampf mit 48-47, 49-46 und 49-46 für Carlos Condit.

Fabricio Werdum überzeugt bei Comeback

Der Brasilianer Fabricio Werdum, der dreieinhalb Jahre nicht mehr im Octagon gestanden war, zeigte gegen Roy Nelson, wie sehr er sich seit seinem letzten Auftritt in der UFC im Standkampf verbessert hat. Gleich in der ersten Runde traf er Nelson mit einem heftigen Kniestoß, der wohl fast jedes Schwergewicht der Welt schlafen geschickt hätte – nicht aber Nelson, der wieder einmal bewies, dass er mit die besten Nehmerqualitäten im MMA-Sport besitzt.

Werdum kontrollierte Nelson im weiteren Verlauf mit dem Thaiclinch und traf ihn etliche Male mit Kniestößen und Schlägen, aber Nelson antwortete mit Aufwärtshaken und rüttelte ihn sogar mit seinem rechten Schwinger durch.

Zu Beginn der dritten Runde setzte Nelson im Stand einen Guillotine Choke an, doch Werdum, ein mehrfacher BJJ-Weltmeister, befreite sich wieder und setzte Nelson bis zum Ende des Kampfes mit Schlägen zu.

Nach den drei Runden werteten die Punktrichter den Kampf dreimal mit 30-27 für Fabricio Werdum.

Knapper Kampf zwischen Koscheck und Pierce

In einer vom Ringen bestimmten Auseinandersetzung setzte sich Josh Koscheck gegen Mike Pierce nach Punkten durch – als Sieger hatten ihn allerdings nur zwei Punktrichter gesehen, der dritte sah Pierce vorne.

Die erste Hälfte der ersten Runde verbrachten die beiden Weltergewichte im Clinch, nachdem Pierce zu einem Takedown angesetzt hatte. Sie lösten sich wieder und trafen daraufhin beide mit ihrer Rechten. Anschließend arbeitete Pierce wieder auf ein Takedown hin.

Genau so begann auch die zweite Runde, aber Pierces Bemühungen trugen keine Früchte. Stattdessen war es eine Minute vor Schluss Koscheck, der das erste Takedown des Kampfes durchführte. Pierce kehrte jedoch in Sekundenschnelle wieder in den Stand zurück.

Umgekehrtes Bild zu Beginn von Runde drei: Pierce stieß Koscheck zu Boden, doch auch der war schnell wieder auf den Beinen. Koscheck traf darauf mit Schlagkombinationen, Pierce antwortete mit Dirty Boxing und einem Kniestoß. Am Ende der Runde punktete Koscheck dann noch einmal mit einem Takedown.

Die Punktrichter waren sich nach den drei Runden uneinig – zweimal 29-28 für Josh Koscheck, einmal 29-28 für Mike Pierce lautete das offizielle Urteil.

28. Sieg in Folge für Renan Barao

Der Brasilianer Renan Barao ließ sich auch von Scott Jorgensen nicht aufhalten und baute seine Siegesserie auf nun 28 hintereinander gewonnene Kämpfe aus. Barao hielt den ringerisch starken Jorgensen mit Kicks und seinem Jab auf Distanz. Mit dem Rücken gegen den Käfig wehrte er alle von Jorgensens Takedownversuchen ab.

Als Jorgensen, der im Stand klar das Nachsehen gegen Baraos schnelle Attacken hatte, merkte, dass er ihn nicht so leicht zu Boden bringen kann, zog er Barao in seine Guard. Barao kontrollierte Jorgensen eine Weile, ehe es wieder in den Stand zurückging.

In der dritten Runde attackierte Barao Jorgensen weiter mit Lowkicks. Jorgensen ging, im Bewusstsein zwei Runden hinten zu liegen, noch einmal aggressiv nach vorne, aber Barao bewahrte die Ruhe und konterte ihn mit Schlägen aus.

Nach den drei Runden werteten die drei Punktrichter den Kampf dreimal mit 30-27 für Renan Barao.

Ed Herman weiter auf dem Vormarsch

Der „Ultimate Fighter 3“-Finalist Ed Herman gewann im letzten Jahr nach seinem Comeback zweimal in Folge in der ersten Runde. Gegen den bislang ungeschlagenen Clifford Starks dauerte es nun eine Runde länger, ehe er den Sieg davontrug.

Starks traf Herman, der mit seinem Aufwärtshaken stets auf KO-Kurs war, mehrere Male mit seiner Rechten. Kurz vor Schluss der Runde wurde es Herman dann zu bunt und er brachte Starks zu Boden, doch dem gelang kurz darauf der Sweep.

Die zweite Runde begann Herman mit einem Trip-Takedown in die Side Control. Schnell hatte er die Mountposition eingenommen, und nach einem Befreiungsversuch auch die Back Mount. Herman setzte sofort zum Rear Naked Choke an und zwang Starks damit kurz darauf zur Aufgabe.

Aufgabegriff und Knockout des Abends in den Vorkämpfen

Der Federgewichtssenkrechtstarter Dustin Poirier brachte den jungen Hawaiianer Max Holloway in der ersten Runde ihres Kampfes mit einer Kombination aus Armhebel und Triangle Choke aus der Mount zur Aufgabe.

Der „Ultimate Fighter 12“-Teilnehmer Alex Caceres unterlag Edwin Figueroa nach Punkten, da ihm aufgrund mehrfacher Tiefschläge vom Ringrichter zwei Punkte abgezogen wurden.

Matt Brown schlug Chris Cope in der zweiten Runde nieder und beendete den Kampf mit Ground and Pound.

Matt Riddle besiegte den kurzfristig eingesprungenen Henry Martinez nach Punkten.

Der Brasilianer Rafael Natal holte sich einen einstimmigen Punktsieg gegen den debütierenden Holländer Michael Kuiper.

Stephen Thompson, einer der besten Standkämpfer im Weltergewicht, schickte Dan Stittgen mit einem spektakulären Tritt zum Kopf ins Reich der Träume.